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Laß alles, was du hast, auf daß du alles nehmst‘
Verschmäh die Welt, daß du sie tausendfach bekömmst!
Im Himmel ist der Tag, im Abgrund ist die Nacht:
Hier ist die Dämmerung: Wohl dem, der‘ s recht bedacht!

Der Tod:

Zum Tanz, zum Tanze reiht euch ein:
Kaiser, Bischof, Bürger, 
arm und reich und groß und klein, 
heran zu mir! Hilft keine Trauer.
Wohl dem, der rechter Zeit bedacht,
viel gute Werk vor sich zu bringen,
der seiner Sünd sich losgemacht –
Heut heißt’s: Nach meiner Pfeife springen!

Aloys Ohlmann Totentanz: Der Kaiser
Der Kaiser
Aloys Ohlmann Totentanz: Der Bischof
Der Bischof
Aloys Ohlmann Totentanz: Der Edelmann
Der Edelmann
Aloys Ohlmann Totentanz: Der Arzt
Der Arzt
Aloys Ohlmann Totentanz: Der Kaufmann
Der Kaufmann
Aloys Ohlmann Totentanz: Der Landsknecht
Der Landsknecht
Aloys Ohlmann Totentanz: Der Schiffer
Der Schiffer
Aloys Ohlmann Totentanz: Der Klausner
Der Klausner
Aloys Ohlmann Totentanz: Der Bauer
Der Bauer
Aloys Ohlmann Totentanz: Die Jungfrau
Die Jungfrau
Aloys Ohlmann Totentanz: Das Kind
Das Kind
Aloys Ohlmann Totentanz: Der Greis
Der Greis

Der Kaiser

Der Kaiser

Mensch, die Figur der Welt vergehet mit der Zeit .
Was trotz’st du dann so viel?
Was trotz’st du dann auf ihre Herrlichkeit?

Der Kaiser:
Oh Tod, dein jäh Erscheinen
friert mir das Mark in den Gebeinen.
Mußten Könige, Fürsten, Herren
sich vor mir neigen und mich ehren,
daß ich nun soll ohn Gnade werden
gleichwie du, Tod, ein Schleim der Erden?
Der ich den Menschen Haupt und Schirmer –
du machst aus mir ein Speis‘ der Würmer.

Der Tod:
Herr Kaiser, warst du der Höchste hier,
voran sollst du tanzen neben mir.
Dein war das Schwert der Gerechtigkeit,
zu schlichten den Streit. zu lindern das Leid;
doch Ruhm- und Ehrsucht machten dich blind,
sahst nicht dein eigen große Sünd.
Drum fällt dir mein Ruf so schwer in den Sinn. –
Halt an, Bischof, den Tanz beginn!

Aloys Ohlmann Totentanz: Der Kaiser