Laß alles, was du hast, auf daß du alles nehmst‘ Verschmäh die Welt, daß du sie tausendfach bekömmst! Im Himmel ist der Tag, im Abgrund ist die Nacht: Hier ist die Dämmerung: Wohl dem, der‘ s recht bedacht!
Der Tod: Zum Tanz, zum Tanze reiht euch ein: Kaiser, Bischof, Bürger, arm und reich und groß und klein, heran zu mir! Hilft keine Trauer. Wohl dem, der rechter Zeit bedacht, viel gute Werk vor sich zu bringen, der seiner Sünd sich losgemacht – Heut heißt’s: Nach meiner Pfeife springen!
Der Kaiser
Der Kaiser
Mensch, die Figur der Welt vergehet mit der Zeit . Was trotz’st du dann so viel? Was trotz’st du dann auf ihre Herrlichkeit?
Der Kaiser: Oh Tod, dein jäh Erscheinen friert mir das Mark in den Gebeinen. Mußten Könige, Fürsten, Herren sich vor mir neigen und mich ehren, daß ich nun soll ohn Gnade werden gleichwie du, Tod, ein Schleim der Erden? Der ich den Menschen Haupt und Schirmer – du machst aus mir ein Speis‘ der Würmer.
Der Tod: Herr Kaiser, warst du der Höchste hier, voran sollst du tanzen neben mir. Dein war das Schwert der Gerechtigkeit, zu schlichten den Streit. zu lindern das Leid; doch Ruhm- und Ehrsucht machten dich blind, sahst nicht dein eigen große Sünd. Drum fällt dir mein Ruf so schwer in den Sinn. – Halt an, Bischof, den Tanz beginn!